Dezember 21, 2019
Hugo Berger hat 20000 Euro an sechs Institutionen aus Reutlingen gespendet, die sich den Beitrag teilen: die Aidshilfe, der Arbeitskreis Leben, die Arbeiterwohlfahrt, die Brückenpflege, das Kolpinghaus und das Spendenparlament. Bäckermeister Berger, selbst Mitglied der Kolpingfamilie und der Brückenpflege, überreichte die Spende im Kolpinghaus. Er wolle damit den Notstand dämpfen, der in unserer Gesellschaft zunehme:
“Die Armen werden immer ärmer, die Reichen werden immer reicher, das kann so nicht weitergehen”, sagte der 84-Jährige, der heute noch fast täglich in der Backstube steht.
Brigitte Ströbele von der Aidshilfe beschrieb ein Beschäftigungsprojekt für Aidskranke, dem die Spende zugutekommen soll. Aidskranke leben im betreuten Wohnen und bekommen durch das Projekt eine Tagesstruktur. Ganz konkret werde im Gemüsegarten und in einer Streuobstwiese gearbeitet.
Barbara Chiumento vom Arbeitskreis Leben will das Geld für ein Gruppenangebot für Trauernde verwenden. Der Arbeitskreis sei auf die Spende angewiesen, um das Angebot aufrechterhalten zu können.Chiumento sprach von einer “wunderbaren Weihnachtsüberraschung”.
Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) will mit der Spende die Arbeit im Elisabeth-Zundel-Haus unterstützen, in der neben einer Fachberatungsstelle für Frauen auch fünf Aufnahmeplätze und zwei Apartments im Ambulant Betreuten Wohnen vorhanden sind. Die Arbeit werde zu 50 Prozent aus Spenden finanziert, sagte der Vorstandsvorsitzenden des Ortsvereins, Sebastian Weigele. Wohnungslosigkeit von Frauen werde ein immer drängenderes Problem. Die AWO betreue derzeit 200 betroffene Frauen. Im Elisabeth-Zundel-Haus erhalten sie kurzfristige Unterkunft in der Notübernachtungsstelle, werden in Aufnahmehäuser oder ins Betreute Wohnen vermittelt.
Die Spende für die Brückenpflege nahm Thomas Heinzelmann entgegen. Die Brückenpflege ist Teil des Krebszentrums Reutlingen und kümmert sich um schwerstkranke onkologische Patienten des Landkreises Reutlingen. Heinzelmann und sein Team begleiten Patienten im fortgeschrittenen Stadium einer Tumorerkrankung, um möglichst hohe Lebensqualität und größtmögliche Selbstbestimmung in einer palliativen Situation zu gewährleisten. Hierbei werden die pflegenden Angehörigen und Freude eingebunden.
Hermann Rist, Leiter des Kolpinghauses, will mit dem Geld einen neuen Billardtisch für den Aufenthaltsraum seiner Schützlinge anschaffen. Der Rest werde für Aktivitäten mit den 160 Jugendlichen verwendet, die im Kolpinghaus wohnen. Die Einrichtung sieht sich als “multikulturelles Haus”, in dem Blockschüler, Auszubildende, Studenten, Lehramtsanwärter, Meisterschüler, junge Berufstätige und unbegleitete minderjährige Flüchtlinge leben. Sie kommen aus 30 Nationen.
Das Spendenparlament vertrat bei der Spendenübergabe Schatzmeister Eberhard Schwille. Das Spendenparlament unterstützt jedes Jahr eine Riehe von Vereine und Organisationen. Seit seiner Gründung hat es insgesamt 250 Projekte mit einer Gesamtsumme von 700 000 Euro gefördert und ist aus der Region Reutlingen, Pfullingen und Tübingen nicht mehr wegzudenken. Derzeit zählt das Parlament 140 Mitgliedern und eine Vielzahl von Spendern.
20000 Euro spendete Bäckermeister Hugo Berger (Mitte) an sechs soziale Organisationen in Reutlingen, deren Vertreter die Spenden entgegennahmen (von links): Sebastian Weigle (AWO), Barbara Chiumento (AK Leben), Thomas Heinzelmann (Brückenpflege), Spender Hugo Berger, Eberhard Schwille (Spendenparlament) und Hermann Rist (Kolpinghaus).